Projekt | Umfassende Sanierung/Modernisierung eines denkmalgeschützten Gebäude-Ensembles |
Anschrift | BA III: Stollbergstraße 37 bis 41 | 99086 Erfurt |
Anbieter | Objektgesellschaft „Stollberghöfe“ Erfurt GmbH & Co. KG | Regierungsstraße 61/62 | 99084 Erfurt |
Lage | Freistaat Thüringen Landeshauptstadt Erfurt Stadtteil Ilversgehofen |
Baujahr | 1929 bis 1937 |
Wohneinheiten | BA III: 46 Wohnungen von ca. 55 bis 109 m² |
Wohnfläche | BA III: ca. 3.753 m² |
Einkunftsart | Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung gem. § 2 Abs. 1 Nr. 6, § 21 ABS. 1 NR. 1 ESTG |
Erwerbsnebenkosten | 6,5 % des Kaufpreises Grunderwerbssteuer ca. 2,0 % des Kaupreises Notarkosten zzgl. Bauzeitzinsen |
Abschreibung | Denkmalabschreibung – erhöhte AfA gem. § 7i EStG. 9 % über 8 Jahre und 7 % über 4 Jahre Lineare Abschreibung – lineare AfA gem. § 7 Abs. 4 Satz 1 Nr. 2b EStG. 2 % linear über 50 Jahre |
KfW-Förderung | Programm 151 | Energieeffizientes Sanieren Tilgungszuschuss bis zu 30.000 EUR (abhängig vom KfW-Anteil) je Wohnung möglich (Stand 05/2021) |
Objekt-Highlights | je Wohneinheit ein Kellerabteil; neugestalteter hofseitiger Garten; neue Balkonanlage; Aufzugs- anlage; Abstellräume für Fahrräder; Klimaanlage im Dachgeschoss; keramische Fußböden und Fußbodenheizung in den Bädern; Fliesen- oder Parkettböden in den Wohnbereichen; Beheizung durch ein Blockheizkraftwerk, einen Gasbrennwertkessel zur Abdeckung der Spitzenlast, elektronischer Steuerung und zentraler Warmwasseraufbereitung; beste Verkehrsanbindung; zentrale Lage; sehr gute Infrastruktur |
Seit der Gründerzeit waren im Dorf Ilversgehofen zahlreiche Industrie- und Gewerbebetriebe entstanden, in dessen Folge Ilversgehofen auch zum Wohnstandort wurde.
Um 1900 wurde östlich des historischen Dorfskerns „Neu-Ilversgehofen“ als neues Wohnviertel nach einem Plan aus vornehmlich rechtwinklig zueinander verlaufenden Straßen angelegt.
Die Feldstraße war die westlichste der vier in Nord-Süd-Richtung geplanten Straßen. Im nördlichen Teil erfolgte bereits vor dem Ersten Weltkrieg eine Bebauung mit traditionellen Mietshäusern.
In den 1920er Jahren wurde die bauliche Entwicklung Ilversgehofens durch Baugenossenschaften und die Kommune vorangetrieben. Nach Plänen von Johannes Klass (damals Leiter des Hochbauamtes der Stadt Erfurt) entstanden 1929 zunächst die viergeschossigen Wohnhäuser Feldstraße 37 bis 39.
1931 folgten die Häuser Feldstraße 40 und 41. Diese Wohnungen waren vor allem als Einraumwohnungen mit Sammel-WCs auf den Etagen geplant. In der Gestaltung erhielten die Häuser eine gemäßigt expressionistische Gestaltung. Die Fassaden wurden durch schmale, senkrechte Fensterbänder zur Belichtung der Treppenhäuser gegliedert.
Nach der Machtergreifung der Nazis im Jahr 1933 ruhte die Bautätigkeit. Erst im Mai 1937 legte das neu gegründete „Wohnungs- und Siedlungsamt“ neue Pläne für den Weiterbau vor. In den nun gebauten Wohnblocks Feldstraße 43 bis 45 wurde die Gebäudetiefe reduziert und es wurde in der Durchführung auf die senkrechten Belichtungsbänder zugunsten normaler Treppenhausfenster verzichtet.
In dieser Bauphase entstanden auch die beiden Häuser Stollbergstraße 52 und 53. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieben die Häuser in kommunaler Hand. 1974 wurden auch die Dächer zu Wohnungen ausgebaut und mit sehr großen Dachgauben versehen. In den 1990er Jahren gingen die Wohnungen an die Kommunale Wohnungsbaugesellschaft Erfurt (KoWo), welche kaum Modernisierungs- und Instandsetzungsarbeiten durchführten, was zu Leerstand und Verfall führte.
Die Denkmalwürdigkeit wurde von der Denkmalfachbehörde mit der „außergewöhnlichen Authentizität“ der ursprünglich erhaltenen Grundrisse, Architekturelemente (Haustüreinfassungen, Sohlbänke, Sockel, Putz, Vorgarteneinfassungen) und Ausbauteilen (Hauseingangs- und Wohnungstüren, Fenster, Terazzo- und Fliesenböden) begründet.